Klartext Medien

Einsatzbereiche: Die Videoreihe „Werkzeuge für das Training sozialer Kompetenzen“ ist ein Handwerkszeug im besten Sinne des Wortes. Das modular aufgebaute Kompendium ist zur Unterstützung der Verhaltenstherapie in den Bereichen Soziale Kompetenz, Interpersonale Wahrnehmung, Kontaktverhalten/Kommunikation entwickelt worden. Die „Werkzeuge“ bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten bei unterschiedlichsten Störungsbildern und sind nicht auf eine Altersgruppe beschränkt.

Das Verfahren: Modul 2 „Kontakte – nonverbales Verhalten in dualen Interaktionen“ beinhaltet auf zwei DVDs zahlreiche pantomimische Darstellungen von Kontaktverläufen und Interaktionen zwischen einem Mann und einer Frau. Die Personen werden von dem Pantomimen, Clown und Jongleur CALVERO und der Marcel-Marceau-Schülerin Christina Kon dargestellt. Die beiden agieren sowohl als Clowns wie auch als Realpersonen. Die Clown-Szenen sind überzogener und burlesker in der Darstellung, die Realszenen gedämpfter, realistischer.

Die mehrminütigen Sequenzen zeigen komische und tragische Begegnungen zwischen Menschen in Alltagssituationen. Zu sehen sind Versuche der Kontaktaufnahme, aber auch Formen der Kontaktabwehr, Beispiele der Unbeholfenheit und ideale Modelle. Die Protagonisten reagieren aufeinander und begeben sich damit in Dramen mit zum Teil überraschenden Wendungen und offenen Ausgängen. Die Dynamik der Interaktion kann unmittelbar „erlebt“ und in der Selbsterfahrung oder im Verhaltenstraining zum positiven Gegenstand des sozialen Lernens gemacht werden. Die Angst vor der Spontaneität reduziert sich bei der Nachahmung sowie bei der Ausarbeitung eigener Kontaktspiele und spielerischer Interaktionen.

Die Szenen werden langsam entwickelt und sind durch die vielfältigen Möglichkeiten der DVD-Technik bestens zur schrittweisen Bearbeitung mit den Patienten geeignet (vgl. die Ausführungen zu Modul 1). Modul 2 bietet außerdem die Besonderheit, die Interaktion durch einfaches Umschalten auf der Fernbedienung des DVD-Spielers aus zwei verschiedenen Kamera-Perspektiven beobachten zu können (Multi-Angel-Funktion). Diese Möglichkeit ist außerordentlich nützlich, um soziale Perspektivenübernahme zu stimulieren und divergierende Wahrnehmungen besser verstehen und nutzen zu lernen. Außerdem kann man so beide Darsteller wechselweise von vorne betrachten. Alle Szenen können wie in Modul 1 über ein DVD-Menue punktgenau angesteuert werden.

Im Prinzip kann mit Modul 2 genauso gearbeitet werden wie mit Modul 1. Es kommen auch dieselben Zielgruppen in Frage. Die Erweiterung gegenüber Modul 1 besteht darin, dass in Modul 2 duale Interaktionen beobachtet und nach den Vorgaben der Video-Szenen spielerisch hergestellt werden können. Hierbei bekommen sowohl Klient als auch Therapeut simultan Rollen zugewiesen. Beide spielen je eine Person in einem sozialen Zusammenhang bzw. realisieren individuelle Scripts in einem zeitlichen Verlauf. Sie können und sollen sich selbst spielend erleben, ihre Rollen variieren und tauschen. Neben den Skills werden so interaktionale Pläne und Bedeutungen gut diagnostizierbar und behandelbar.

Anwendungsbeispiele:

• Soziale Wahrnehmung wie in Modul 1
• Skilltraining
• Selbsterfahrung
• Selbstmodellierung

Der Autor

Dr. Harald Schlitt ist Diplom-Psychologe, Psychologischer Psychotherapeut sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Von 1984 bis 1993 arbeitete er als klinischer Psychologe an der Universitätskinderklinik Mainz. Er ist Dozent an verschiedenen psychotherapeutischen Ausbildungsinstituten und Supervisor für Verhaltenstherapie. Seine Schwerpunkte sind die klinische Entwicklungspsychologie, die Bewältigung chronischer Krankheiten, die Therapieintegration sowie das Training sozialer Kompetenzen. Seit 1993 ist er in eigener Praxis in Mainz tätig.

Die Darsteller

Calvero ist Pantomime, Jongleur und Clown der Extraklasse. Ihm ist es ganz wesentlich zu verdanken, dass die Idee der “Werkzeuge” Wirklichkeit werden konnte. Christina Kon ist Schülerin von Marcel Marceau und ergänzt mit ihren pantomischen Ausdrucksmöglichkeiten Calvero kongenial. Beide verfügen sowohl als Clowns wie auch als Realpersonen über jene künstlerisch-darstellerischen Fähigkeiten, die unverzichtbar sind, um Emotionen und nonverbale Signale so präzise und prägnant in Szene zu setzen, wie es ein therapeutisches Instrument wie die “Werkzeuge” erfordert.